Im Jahr 1924 gründet der damaligen Ortspfarrer Nikolaus Rupp die Pfarrkapelle Primstal. Die Kapelle wird von ihm in einer schwierigen Zeit als kirchlicher Musikverein ins Leben gerufen. Dieser Status, der einmalig im Bistum Trier ist, hat bis heute Bestand und der Auftrag des Gründers, im kirchlichen Raum tätig zu sein, wird bis heute wahrgenommen. Nach dem Tod von Pfarrer Rupp übernimmt Klaus Riemenschneider im Jahr 1960 den Taktstock, den er 30 Jahre lang führt. 1968 gründet er eine Tanz- und Unterhaltungskapelle, die in der Anfangszeit hauptsächlich Musik im Egerländerstil spielt. Im Laufe der Jahre ändern sich allmählich die Besetzung und damit auch das Repertoire der Band. Durch den Einsatz eines Saxophon-Satzes und elektronischer Instrumente hat man nun die typische Besetzung einer Big Band, die sich „Golden Twenty“ nennt. Seit den 1970er Jahren werden in der Pfarrkapelle Primstal über musikalische Früherziehung und Blockflötenunterricht Kinder schon möglichst früh an ein Musikinstrument herangeführt.
Heute findet die musikalische Grundausbildung zudem in der Gruppe „Musikzwerge“ statt. Der Trend, die Ausbildung der Nachwuchsmusiker zu verbessern, wird in den 1980er Jahren durch die Verpflichtung von professionellen Ausbildern fortgesetzt. Dass dieser Weg in die richtige Richtung führt, zeigt nicht nur die Leistungsfähigkeit der Kapelle heute, sondern auch die Tatsache, dass Primstaler Musiker als gerngesehene Mitspieler in anderen renommierten Orchestern gelten. 1998 gründet Peter Kuhn das Bläserquintett, in dem sich bei wechselnder Besetzung versierte Musiker unter professioneller Anleitung zum Musizieren zusammenfinden und auftreten. In mehreren Probephasen wird das Jahresprogramm des großen Orchesters einstudiert und in verschiedenen Konzertveranstaltungen einem interessierten Publikum vorgestellt. Tagesfahrten mit den Familienangehörigen und mehrtägige Konzertreisen fördern den Gemeinschaftsgeist und den Zusammenhalt zwischen sehr unterschiedlichen Altersgruppen.